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Vertikutieren, nachsäen, düngen

Start-up Pflege für den Rasen im Frühling

Nach dem Winter muss so mancher Gartenbesitzer feststellen, dass die kalte Jahreszeit unschöne Spuren auf dem Rasen hinterlassen hat: Durch Schnee, Frost und starke Regenfälle kommt es häufig zu braunen Flecken oder kahlen Stellen und Moos breitet sich stark aus. Wer bis zum Sommer wieder ein einheitliches, dichtes Grün sehen möchte, sollte dem Rasen eine Frühjahrskur mit Vertikutierer, Nachsaat und Düngung gönnen.

„Die beste Zeit für eine Rasennachsaat ist zwischen Ende März und Anfang Mai“, sagt Pitt Frühhaber, Gartenbauingenieur beim Schweizer Düngerspezialisten Hauert. „Idealerweise wird man erst dann aktiv, wenn es keine Nachtfröste mehr gibt und der Boden über einen Zeitraum von zwei Wochen eine Temperatur von mindestens sechs Grad Celsius aufweist. Dann herrschen die optimalen Wachstumsbedingungen für Grassamen.“ Da das Saatgut ausreichend Sonnenlicht zum Auskeimen benötigt, ist es ratsam, die Rasenfläche zuvor gründlich zu mähen und zu vertikutieren. Der Vertikutierer wird dafür gleichmäßig sowohl in Längs- als auch in Querrichtung über die Fläche bewegt. Dabei dringt die Messerwelle des Geräts ein bis zwei Zentimeter in die Grasnarbe ein und reißt flachwurzelnde Moosflechten und Verfilzungen heraus. Wer sich nicht extra einen Vertikutierer kaufen möchte, kann sich ein motorbetriebenes Gerät auch im Gartencenter oder Baumarkt ausleihen.

Vor der Rasennachsaat muss das Schnitt- und Vertikutiergut gründlich entfernt werden. Für kahle Stellen und stark strapazierte Bereiche gibt es spezielle Mischungen im Handel. Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. hat in einer Leitlinie die Regel-Saatgut-Mischung (RSM) definiert. Sie steht für ein genormtes Mischungsverhältnis von Saatgut und gewährleistet somit gute und erprobte Qualität. Auch der Hauert Nachsaat Rasensamen ist nach diesen Vorgaben gemischt. Er hat außerdem den Vorteil, dass er bei niedrigen Temperaturen schnell keimt und so für eine rasche Auffrischung des Rasens sorgt. „Auf den Verpackungen findet man genaue Angaben darüber, wie viel Grassamen pro Quadratmeter empfohlen wird“, so Frühhaber. „Dementsprechend lässt sich der Streuwagen
einstellen, mit dem ein ganz gleichmäßiges Verteilen des Saatguts möglich ist. Für alle, die den Rasensamen lieber per Hand ausbringen möchten, hier ein Tipp: Mischen Sie ihn vorher mit der gleichen Menge trockenem Sand. Das vereinfacht die Prozedur, denn man hat ein viel besseres Streugefühl.“

Nach dem Ausbringen der Samen ist es wichtig, diese gut in die Grasnarben einzuarbeiten, damit sie Bodenkontakt bekommen und keimen können. Dies geht am einfachsten mit einem Rechen oder durch die Beregnung mit einem Rasensprenger. Überhaupt muss die Fläche in den nächsten vier Wochen stets ausreichend feucht sein, um ein Vertrocknen der Keimlinge zu verhindern. Auch sollten die Reparaturstellen in dieser Zeit möglichst nicht betreten werden – weder von Menschen noch von Haustieren. „Der erste Schnitt kann in der Regel vier bis fünf Wochen nach der Aussaat erfolgen, dann wenn das Gras eine Wuchshöhe von mindestens acht bis zehn Zentimetern erreicht hat“, erläutert Frühhaber. „Die Messer des Rasenmähers müssen unbedingt scharf sind, da die jungen, noch nicht tief verwurzelten Pflanzen durch stumpfe Schneidmesser leicht wieder herausgerissen werden. Zunächst sollte man den Rasenmäher nicht tiefer als sechs Zentimeter einstellen. Erst nach dem dritten oder vierten Mähen ist die Rasenfläche voll belastbar und die Schnitthöhe kann verringert werden.“

Gleichmäßige Nährstoffversorgung

Die Graspflanzen können natürlich nur gesund und dicht wachsen, wenn sie ausreichend Nährstoffe bekommen. Nur in den seltensten Fällen verfügen Böden über einen Nährstoffvorrat, der eine gute Versorgung sicherstellt. Deshalb ist Rasendünger wichtig. Er ersetzt die von den Pflanzen der Erde entzogenen Nährstoffe: Stickstoff, Kalium, Phosphor, aber auch Magnesium und Spurenelemente. Der Dünger sollte im Frühjahr entweder direkt nach der Nachsaat ausgebracht werden, oder dann, wenn die Fläche nach dem ersten Mähen wieder bedenkenlos betreten werden kann. Damit sich ein einheitliches Rasenbild entwickelt, muss der Dünger immer sehr gleichmäßig verteilt werden. Deshalb nutzen ungeübte Hobbygärtner auch hier bei größeren Flächen am besten den Streuwagen. Ist der Rasen während des Düngens trocken, empfiehlt es sich, anschließend die Fläche zu sprengen, denn so kann sich das Granulat leicht auflösen und sogenannte Verbrennungen an den Graspflanzen werden vermieden.

Durch die Düngergabe wächst der Rasen nicht nur besser und bekommt eine frische, grüne Farbe, er ist auch nicht so anfällig für Krankheiten oder Schimmel und auch Moos kann sich nicht mehr so leicht ausbreiten. Um das beste Ergebnis zu erzielen, sollte der Rasen während der Wachstumsperiode alle drei Monate mit Langzeitdünger versorgt werden. Der Cornufera® Rasendünger Sommergrün beispielsweise ist bestens für die Frühjahrs- und Sommerdüngung geeignet. Das besondere dabei: Das organisch-mineralische Sphero-Granulat wird ganz ohne tierische Rohstoffe hergestellt, wirkt bodenbelebend und lässt Rasenfilz erst gar nicht entstehen. Sommergrün wird auch für Rasenflächen empfohlen, die mit einem Mähroboter gepflegt werden.

Wer einen modernen Mähroboter im regelmäßigen Einsatz hat, kann im Sommer übrigens weniger Dünger ausbringen. Denn im Gegensatz zum Rasenmäher, bei dem das Schnittgut entfernt wird, fallen bei der Arbeit des Roboters immer nur einige, sehr fein geschnittene Grashalme an, die in die Rasennarbe zurückgeführt werden. Dieses Pflanzenmaterial wird durch Bodenorganismen zersetzt und so kommen die Nährstoffe dem Rasen wieder zu Gute. Frühhaber: „Beim Einsatz von Rasenrobotern kann die Düngermenge zwar reduziert werden, ganz verzichten sollte man darauf allerdings nicht.“

(Text: GPP | Foto: Hauert)

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